Urlaub mit Kindern 

Hallo liebe Kinder, Eltern und Großeltern,

in der Nähe unseres Hotels gibt es für Euch viel zu entdecken und zu erforschen. So lädt der Spielplatz zum Klettern und Spielen, die waldreiche Gegend zu Spaziergängen und Erholung in der Natur ein. "Was machen wir denn heute?" oder "Wo gehen wir denn heute hin?" sind oft gestellte Fragen von Kindern, besonders im Urlaub. Für jeden soll es Erholung, Entspannung aber auch Neues und Spaß geben.

Hier nun ein paar Ausflugstipps für die ganze Familie: 

SAALEMAXX
Freizeit- und Erlebnisbad 
Hugo-Trinckler-Str. 6
07407 Rudolstadt
Tel.: 03672 31450
www.saalemaxx.de

Schwimmhalle
Kelzstraße 27
07318 Saalfeld
Telefon: 03671  2017

Freibad
Tiefer Weg
07318 Saalfeld
Telefon: 03671  33917

KINDERSPIELfabrik
ca. 700 m² großer Hallenspielplatz
Kulmbacher Str. 20
07318 Saalfeld
(gegenüber Bahnhof)
Tel.: 03671 526170
www.kinderspielfabrik.net

Spielplätze in Saalfeld ein Straßenverzeichnis finden Sie unter
www.saalfeld.de 
 


 

Natur

In ganz Zentraleuropa gibt es keinen Punkt wie hier am Bohlen, wo das große Buch der Erdgeschichte so bequem lesbar aufgeblättert ist. Herausgesägt hat es die Saale. Faltengebirge, Deckgebirge und quartäre Flußerosion sind hier zu erkennen. Die blank zutage tretenden Gesteine des Oberdevons und älteren Karbons enthalten reichlich Fossilien. Damit ist eine Einordnung in die geologische Zeitskala mit höchster Genauigkeit möglich. Für den Zechstein gab es nie Zweifel an seiner Altersstellung, mühsamer war die Erkenntnis über das Schiefergebirge. Heute kann man die Stratigraphie mittels Leitfossilien, Bank für Bank, präzisieren.

Dabei sind besonders die Alt- Ammoniten mit den Gruppen der Goniatiten und Clymenien und die Trilobiten präzise Zeitanzeiger, zugleich auch Tiefenanzeiger, denn es sind Formen des offenen Meeres. Alles weist darauf hin, dass zu ihren Lebzeiten ein Meer mit etwa 600 bis 800 m Wassertiefe vorhanden war. Es gibt in Mitteleuropa derzeit auch keinen besseren Aufschluß, wo sich die Grenzlinie zwischen dem Devon und dem Karbon ganz exakt am anstehenden Fels ziehen ließe. 

Von rein praktischer Bedeutung ist die Eignung der Gesteine des Oberdevons. Diese sind zumeist Knotenkalke oder Kalkknotenschiefer d.h. Tongesteine, denen mehr oder minder reichlich Knollen von Kalk eingelagert sind. Die Knotenkalke sind technisch wertvolle Gesteine, gut zu bearbeiten und wetterfest. Sie bilden nicht nur die abwechslungsreichen Steilhänge beiderseits der Saale zwischen Köditz und Fischersdorf, sondern wurden seit langer Zeit im Obernitzer Plattenbruch und im Obernitzer Mühltal abgebaut, zu Gewegplatten und Sockelsteinen verarbeitet oder dienten wie am Gositzfels als Rohstoff für das Saalburger Marmorwerk.
Im Plattenbruch am Bohlen wurden noch 1938 jährlich 11000 m³ Werkstein gewonnen. Er wurde im Zweiten Weltkrieg stillgelegt.

Am Saaleknie zwischen Obernitz und Fischersdorf befindet sich das kleine Landschaftsschutzgebiet Gleitsch. In seinem Zentrum liegt der Berg Gleitsch, eine steile Kuppe auf einem Sporn des Roten Berges, der hier sein südöstliches Ende findet. Er erstreckt sich von der Hochfläche des Schiefergebirges zum Saaletal und wird im Westen, Süden und Osten von der Saale umflossen. Mit 403 m ü. NN überragt der Gipfel die Saalaue um ca. 180 m. Vom Gipfel aus hat man einen wunderschönen Blick in das Saaletal. Direkt am Aussichtspunkt befindet sich die sogenannte Teufelsbrücke, Überreste einer prähistorischen Höhle. Zum LSG gehören auch eine keltische Wallanlage aus der Latenzeit, sowie Wohnhöhlen aus der späten Altsteinzeit.

Ebenfalls interessant ist der Gositzfelsen östlich von Fischersdorf, welcher sich direkt am Gleitsch befindet. Hier sind in einem Steinbruch eindrucksvolle Faltenbildungen im Knotenkalk des Devons aufgeschlossen. Der Steinbruch ist nicht mehr in Betrieb. Der Gositzfelsen ergänzt in idealer Weise den 2km nördlich gelegenen Aufschluss des Bohlens. Was jener im Querschnitt des gefalteten Schiefergebirges bietet, zeigt dieser in der Längsstreckung, herausmodelliert durch die Saale. Selbige hatte beim stufenweisen Einschneiden das Hindernis vorgefunden und war gezwungen, etwa 1 km an seinem Fuße entlang zu fließen. Erst zwischen Weischwitz und Reschwitz, wo das Sattelgebirge flacher wird, war der entgültige Durchbruch des Flusses nach Norden ins thüringer Becken möglich. Der Gositzfelsen ist ein besonders schön aufgeschlossenes Schotterlager über Kulmschiefer. 

Eine Bergwand im Mittelpunkt   "Der Bohlen"

OBERNITZ.
Mit der Einweihung des Geo–Informationspunktes
bei Obernitz rückt das nationale Geotop „Der Bohlen“weiter in den Mittelpunkt für Touristen und Wissenschaftler. Als Eingangstor zum Geopark Schieferland bezeichnete es Staatssekretär Stefan Baldus in seiner Laudatio. Der Bohlen, eine zirka 8oo Meter lange und bis zu 100 Meter hohe Felswand, erhebt sich linksseitig entlang der Bundesstraße 85 von Saalfeld in Richtung Probstzella. Die während der Gebirgsbildung vor ungefähr 350 Millionen Jahren gefalteten und geschieferten Gesteinsmassen gestatten einen Blick in die Geschichte der Erde. Bereits im Jahre 1761 wurden durch den Rudolstädter Georg Christian Füchsel erste Profildarstellungen veröffentlicht. Schichtenfolgen und Fossilführungen des Bohlen trugen zu seiner Popularität bei. Kein geologisches Fachbuch kommt ohne die Hinweise auf das Geotop bei Saalfeld aus. Wegen der besonderen Bedeutung des „Bohlen“ beschloss der Stadtrat bereits im Jahr 2007 die Errichtung eines Informationspunktes und beauftragte ein Architekturbüro mit der Entwurfserarbeitung. Auf und an dem Aussichtspodest werden nach dem Konzept der Raumgestalterin Sybille Reichel, Erläuterungen zu den geologischtektonischen Besonderheiten und zur Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt gegeben. Die inhaltliche Aussage wurde dabei maßgeblich von dem Saalfelder Geologen Konrad Bartzsch erstellt. Der spiralförmige Wegeaufgang ist als Zeitstrahl zur Entstehung des Lebens auf der Erde angelegt. Auf dem Aussichtspunkt kann sich dann der Besucher mit der Erdentwicklung und eine zeitliche Abfolge zur Entstehung des Bohlen vertraut machen. Mit der Übergabe wurde ein Anziehungspunkt für die touristische Erschließung der Region geschaffen.

Informationen
Der „Bohlen“ liegt auch in einem interessanten Wandergebiet. Näheres hierzu erfahren sie auf
der Homepage der Kreisstadt Saalfeld unter saalfeld.de und unter unter nationale-naturlandschaften.de.

Artikel aus dem Allgemeinen Anzeiger SAALFELD/RUDOLSTADT/PÖßNECK vom 17.Juni 2009


Ein Auszug aus Johann Walthers Buch: "Geologische Heimatkunde Thüringens" (1920)

Das obere Saaletal

Vom Granitkern des Fichtelgebirges recken sich zwei langestreckte Bergzüge weit hinaus in die mitteldeutschen Lande. 

Nach Nordosten streicht die mächtige Falte des Erzgebirges; nach Nordwesten erstreckt sich das Schiefergebiet des Frankenwaldes, der sich in den mauerartigen Horst des Thüringer Waldes fortsetzt. 

In dem Winkel, den diese beiden Bergzüge umfassen, liegt das vogtländische Bergland. 

Wenn dieses Relief immer bestanden hätte, so könnten wohl Flüsse aus Fankenwald nach Norden und Süden fließen, aber der heutige Saalelauf, der dieses 50 km breite Bergland durschneidet, hätte nicht entstehen können.

Am großen Waldstein entspringt die Saale und rinnt als ein munteres Bächlein durch die flachen Gneisfelsen der Münchenberger Gneisinsel nach Hof.

Wohl kreuzt sie auf diesem Wege prächtige Serpentinfelsen, und aus  den sanft gerundeten Hügeln  ragen hier und da härtere Gesteine felsbildend heraus. 

Aber nirgend sonst bieten sich ihrem Laufe größere Schwierigkeiten.

Da steigt nördlich von Hof wie eine dunkle Mauer das Schiefergebirge empor, und durch ein enges Tor tritt die Saale in einen tiefen Felsenspalt hinein.

Sie durchsneidet zuerst einen breiten Zug devonischer Diabase und Schalsteine, kreuzt bei Joditz einen schmalen Streifen von Kambrium und silurischen Schiefern, die am Leuchtholz durch ihre Fossilführung bekannt sind und windet sich dann in engen Serpentinen in das Gneisgebiet von Hirschberg hinein.

60 m hoch steigt ein zu Gneis gepreßter Granit empor und trägt eine malerische Burg, während das betriebsame Städtchen sich dem schmalen Raum zwischen Fels und Fluß anschmiegt. 

Von Sparnberg wendet sich der Fluß nach Südwesten durch devonsiche und silutidche Schichten, wo bei Blankenstein der Rennsteig sein Ende findet und das düstere Höllental mündet, dann schlägt er wieder eine nördliche Richtung ein und windet sich an der Grenze des Silurgebietes von Tanna und des Culmgebietes von Ziegenrück bald durch Devon, bald durch Silur nach Saalburg.

In prachtvollen Steinbrüchen werden hier blaugraue Kalke des Obersilur als "Thüringer Mamor" gewonnen. 

In kurzen Abständen folgen auf das Devon die Culmschichten, welche die Saale an dem herrlich gelegenen Burgk vorbei, über Ziegenrück bis Eichicht durchschneidet.

Steiniges Ackerland wird von kleineren oder größeren Waldungen unterbrochen. 

Wo der Verwitterungsschutt etwas tiefer liegt, sammelt sich das Wasser zu Sümpfen und Teichen. 

In der Flur von Knau liegen 99 Teiche, auf dem Gebiet von Pörmitz sammeln sich 107 stehende Gewässer. 

Tagelang könnten wir von Saalburg auf der Hochebene nach Norden und Westen wandern, ohne einen wesentlichen Wechsel in den Formen flacher Bergrücken und geringfügiger Talsenken zu begegnen.

Da plötzlich stockt unser Fuß, und vor uns gähnt, 100 m tief, das Saaletal. 

Wir eilen den steilen Bergabhang hinab und treten aus dem Fichtenwald direkt an das Felsenufer. 

Kein Fußpfad findet Platz zwischen Wasser und Fels; nirgends erblicken wir die Spuren menschlicher Ansiedlungen.

In stimmungsvoller Einsamkeit rauscht der Fluß aus Bergwänden auf uns zu, und zwischen Bergkulissen verschwinden seine Fluten. 

Der Schrei eines Raubvogels weckt das Echo der Bergwand; aber keine Fähre, keine Brücke hilft uns über den Fluß hinüber. 

Überall sehen wir die grauen Culmschichten aus der Höhe zum Ufer der Saale hinabsteigen und sich nach kurzer Entfernung wieder emporfalten. 

Schiefer und Grauwacken wechsellagern miteinander, und nur bei Wilhelmsdorf erregen Krinoidenstielglieder in einer kalkigen Zwischenschicht unser Interesse. 

Wenn wir mühsam den reißenden Strom durchwaten und drüben die Bergwand erklettern, dann liegt wiederum die eintönige Hochebene des vogtländischen Schiefergebirges vor uns. 

Im Geiste verfolgen wir den unwegsamen Flußlauf nach Westen; plötzlich liegt Eichicht vor uns, das Tal erweitert sich und die Sormitz unf Loquitz fließen ihm von Süden zusammen.

Ein schweres Stück Arbeit hat die Saale vollbracht, indem sie sich so tief in die Schiefer- und Grünsteinfelsen hineinsägte. 

Leicht können wir einzelne Phasen des alten Flußlaufs bei Eichicht erkennen. 

Auf der Höhe bei Preißwitz, am Abhang der Eichelberge, und hoch über dem Bahnhof Eichicht auf dem Plateau des Schluff liegen die Gerölle eines uralten Saalelaufes, der 120 m höher lag; damals müssen noch Buntsandsteintafeln das Schiefergebirge bedeckt haben, denn auf dem Schluff sind Buntsandsteingerölle häufig.

Andere Gerölllager säumen die Gehänge der Berge in wechselnden Abständen und entsprechen den einzelnen Entwicklungsphasen des sich immer tiefer hineinsägenden Flusses.

Unter den hier beobachteten Geröllen erregen vereinzelte Funde von Ammonites costatus, einem ausgezeichnetem Leitfossil des mittleren Lias, die man bei Obernitz und Saalfeld gemacht hat, ganz besonders unser Interesse.

Denn sie deuten darauf hin, daß auch hier einmal Lias anstand, der vielleicht auf einer Verwerfungsspalte eingeklemmt, lange Zeit der Abtragung entging, bis seine Gesteine endlich Gerölle im Saalkies einen letzte Ruhestätte fanden.

Im Norden führt die Straße über Kaulsdorf nach dem Roten Berge, dessen Erzführung und Diluvialfauna wir vom Orlatal aus besuchen werden. 

Dann wendet sich die Saale im weiten Bogen über Fischersdorf nach Weischwitz, umzieht den Gleitsch, auf dessen Höhe die Geschiebe eines alten Saalelaufes (früher für erratisch gehalten) vorkommen, und fließt über Obernitz am Fuß des Bohlen vorbei, indem sie hier ein glänzendes Profil entblößt:

Oberdevonische Kalke und Schiefer steigen in einer engen Falte 80 m empor, senken sich wieder hinab zum Fluß und gipfeln in einer zweiten Falte von etwas komplizierterem Bau. 

Hier sind bergangs schichten zum Culm mit eingefaltet, während uns die devonischen Knotenkalke reiche Ausbeute an Goniatiten, Clymenien und Orthoceras, und die darüberliegenden, dünngeschichteten Schiefer Trilobiten, Cypridinen, Korallen  und Posidonomien bieten. 

So klettern wir sammelnd an dem Steilgehänge empor und stehen plötzlich vor einer hohen Wand horizontal geschichteten Zechsteinkalkes, der ohne Kupferschiefer, aber mit dem typischen Zechsteinkonglomerat beginnend, diskordant über die eingeebneten Schieferfalten hinweggebreitet ist.

Ein wunderbares Landschaftsbild liegt zu unseren Füßen, tief unter uns rauscht der Fluß,

im Norden tauchen die alten Türme von Saalfeld auf, und dahinter erheben sich die Buntsandstein- und Muschelkalkhöhlen der Thüringer Senke.

In den letzten Jahren ist Saalfeld um eine Sehenswürdigkeit ersten Ranges bereichtert worden durch die Entdeckung der Feengrotten bei Garnsdorf. 

Vor Jahrhunderten wurden hier die gefalteten und durch Verwerfungen verlagerten silurischen Alaunschiefer in vielafch gewundenem bergmännischem Abbau gewonnen.

Dann lagen die Stollen und Strecken verlassen und verschüttet, bis sie durch Hess von Wichdorf wieder entdeckt, wunderbare Einblicke in die Tätigkeit des unterirdischen Wassers gewähren. 

Ablagerungen von weißen butterähnlichen Eisenphosphat, Sinter von eisenhaltigem gelben Eisenocker, zarte biegsame Stalaktiten von Diadochit, blaue und grüne Rinden von Kupfersalzen bieten im Lichte zahlreicher elektrischer Lampen und im Spiegel geschickt angelegter Wasserbecken einen zauberhaften Anblick.